Und jetzt? Beruflich neu orientieren mit 40 +

Und jetzt? War’s das? Oder lohnt es sich beruflich neu zu orientieren – auch mit 40?

Midlife-Crisis olé

Früher oder später kommt für viele von uns eine Zeit, in der wir uns fragen, ob wir in unserem Job zufrieden sind.
Ob die Tätigkeiten, die wir im Job, ausüben uns noch motivieren, ob sie uns sinnvoll erscheinen und ob wir diese aus tiefster Überzeugung und aus tiefstem Herzen machen wollen.

Im Laufe unseres Lebens, verändern wir uns durchs Leben selbst und passen uns so manches Mal, und ohne es zu merken, an eine Situation an, die eigentlich gar nicht für immer gedacht war. Wenn wir dann in der Lebensmitte zurückschauen, sehen wir, dass wir festhängen.

Dann wird es Zeit, neue Türen zu öffnen, um zu schauen, was sich hinter diesen befindet und alte Türen hinter sich zu schließen. Manchmal erschließt sich beim Hindurchgehen eine neue Welt und manchmal nur ein Treppenhaus:)

Ich selbst habe mich in meinen 25 Jahren Berufserfahrung immer wieder neu orientiert – auch noch mit 40. Und doch galt meine Berufung wie auch meine Profession nach wie vor der Kommunikation und der Körpersprache. Ich bin kein anderer Mensch geworden, aber doch haben sich meine Bedürfnisse, wie auch die meiner Kunden und Kundinnen und deren Unternehmen immer wieder verändert.

Wandlungsfähig bleiben

Begonnen habe ich als Wald- und Wiesen-Kommunikationstrainerin. Habe mich dann auf das Thema Körpersprache in Trainings und Vorträgen spezialisiert und bin, über die Organisationsaufstellung irgendwann im systemischen Coaching gelandet, welches mit Körpersprache zu tun haben, kann, aber nicht zwingend notwendig ist. In dieser Zeit begleiteten mich mindestens sieben verschiedenen Websites und
während ich früher ausschließlich Präsenzveranstaltungen durchführte, kann ich mittlerweile alles davon auch digital anbieten.

Unsere Werte sind unser Kompass

Auch wenn die meisten mich mit dem Thema Körpersprache verbinden, so ist mir der Schritt ins systemische Coaching gelungen, weil ich immer wieder auf der Suche nach mehr Vielfältigkeit war und bin. Und Vielfältigkeit ist für mich persönlich ein wichtiger Wert in meinem Leben. Ich freue mich auf jeden neuen Tag, weil jeder neue Tag eine Chance ist, neu zu beginnen.

Ich habe immer wieder einen Teil meiner Arbeit losgelassen, um Freiraum für Neues zu schaffen. Ich habe für mich und meine Bedürfnisse gesorgt, was mich immer wieder für einen Moment unzufrieden gemacht hat, auch das gehört dazu, um mich dann im Anschluss daran um so zufriedener zu fühlen.

Weshalb ist das Loslassen von altbewährten Denk, Fühl- und Verhaltensgewohnheiten so schwer?

Zum einen wird dieses Festhalten, Durchziehen, Fertigmachen, bei einer Sache bleiben, gesellschaftlich über die Maße anerkannt. Anders ausgedrückt: Sprunghaft zu sein und einen Lebenslauf wie ein Haken schlagender Hase an Ostern vorzuzeigen, wird von vielen Menschen immer noch verpönt. Zum anderen belohnt das eigene Gehirn durch die Ausschüttung diverser Glückshormone Wege und Aktionen, welche wir bisher erfolgreich gegangen sind. Das macht uns dann nicht nur glücklich, sondern bestätigt uns in der Annahme, auf altbekannten Wegen zu bleiben.

Wusstest du, dass es einen Namen dafür gibt, wenn wir Altbewährtes nicht gut loslassen können und uns daran festklammern? In der Wissenschaft nennt man es „Exzessive Persistenz“.

Ob du gerade ein Team führst, als Solopreneur oder als Coach unterwegs bist, spielt bei Veränderungsprozessen keine Rolle, denn es geht um deine persönliche Transformation, welche immer dann sinnvoll ist, wenn die eigene Unzufriedenheit über Hand nimmt.

Aus meiner Erfahrung kann es hilfreich sein, regelmäßig innezuhalten, die momentane und vergangene Job-Situation aus der Ruhe heraus, mit Abstand zu betrachten, um sich dann neu bzw. verändert zu positionieren.

6 Fragen, die dir bei deiner beruflichen Neuorientierung helfen

Ich habe dir ein paar Fragen und Tipps zusammengestellt, die dich bei einer denkbaren Neuorientierung unterstützen könnten.

1. Wenn du morgen einen Wunsch freihättest, was würdest du dir wünschen, was in deinem Job anders wäre, als bisher?
2. Was hält dich in deiner momentanen Situation fest? Sammel min. 3 Stichpunkte.
3. Was sagen Bauch, Herz und Verstand dazu? Schau dir jeden Bereich einzeln an und vergleiche sie miteinander. Was fällt auf?
4. Welche Vor- und Nachteile bringen diese Optionen hervor? Mache eine Pro- und Contra-Liste
5. Was könntest du sofort, mittelfristig oder langfristig ändern? Teil die drei Bereiche und schreibe ein Datum dran.

Und nun schau dir deine Antworten an und markiere alles, was dir ins Auge springt.

Wenn du eine Entscheidung ablesen kannst, mache folgenden Test:

Wirf eine Münze! Das meine ich ernst! Lege vorher fest, was Zahl und was Kopf ist. Ist die Münze gefallen, schau mal, wie sich die Entscheidung anfühlt. Meist zeigt dir die Reaktion auf das Ergebnis, welches die richtige Entscheidung ist und nicht das Ergebnis selbst.

Ob du nun alte Projekte, noch ältere Freundschaften oder lieb gewonnen und auch manchmal unsinnige Verhaltensgewohnheiten loslassen möchtest, sei dir überlassen. Für Letzteres hätte ich ein Coachingpaket für dich, was ich ab sofort auch für Einzelpersonen anbiete.

Fazit: Um dich neu bzw. modifiziert zu positionieren, musst du Altes loslassen.

Viel Erfolg dabei:)