Das Wort Selbstwirksamkeit besteht aus den Worten Selbst und Wirksamkeit, was bedeutet, dass wir aus uns selbst heraus, also mit der Überzeugung und dem Glauben an unsere eigenen Kompetenzen, etwas bewirken können.

Es kommt allerdings vor, dass uns in bestimmten Situationen der Eindruck beschleicht, über zu wenig Selbstwirksamkeit zu verfügen. Das Gefühl der Fremdbestimmung übernimmt die Kontrolle und wir fühlen uns als ein Opfer der Situation unfähig, das Blatt zum Erfolg zu wenden.

Das Dilemma

Die meisten Menschen stehen in der sogenannten Nahrungskette nicht am oberen Ende. Als Mitarbeiter*in in der Dienstleistung oder ohne Führungsverantwortung bspw., stehen wir gefühlt relativ weit unten. Das hat zur Folge, dass wir uns abhängig von anderen fühlen, so suggeriert uns dies zumindest ein Gefühl. Menschen mit einer gefühlt niedrigen Selbstwirksamkeit, fühlen sich somit eher hilflos und sehen in allem erst einmal Hürden und Probleme und das Gefühl der Fremdbestimmung ist vorherrschend. Durch diese innere Einstellung misstrauen wir nicht nur unserer Wirkung über Sprache, Stimme und Körpersprache, sondern glauben auch nicht an uns und unsere Kompetenzen. Sichtbar für andere wird somit ein Mensch ohne selbstbewusste Haltung, dem Menschen nur ungern ihr Vertrauen schenken.

Diese diversen Gefühle der Selbstwirksamkeit gegenüber verlaufen parallel zur inneren Einstellung, denn Gefühle und Gedanken sind zu jeder Zeit miteinander verknüpft und werden über die Körpersprache für unsere Umwelt sichtbar. Es ist seit langem bekannt, dass unsere Körpersprache bspw. in Präsentationen oder Vorstellungsgesprächen den Löwenanteil unsere Wirkung übernimmt. Analysieren wir also unsere Körpersprache, erfahren wir etwas über unsere innere Einstellung.

Ein Blick in die Verhaltenswissenschaft

Selbstwirksamkeit wird als Begriff in der Psychologie verwendet und kommt immer dann ins Spiel, wenn unser Fokus auf unseren eigenen Erwartungen liegt. Nach dem kanadischen Psychologen Albert Bandura ist

Selbstwirksamkeit die Überzeugung einer Person, eine bestimmte Aufgabe erfolgreich bewältigen zu können.

Diese Erwartung an unsere Selbstwirksamkeit spielt damit eine wichtige Rolle hinsichtlich unserer Ambitionen und Ergebniserwartungen an uns selbst und unsere Erfolge. Auch unsere Motivation und Entscheidungskraft werden durch sie maßgeblich mitbestimmt, ebenfalls wichtige Fähigkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung, wie auch zur Ausbildung grundsätzlicher Führungskompetenzen.

Wo wirkt Selbstwirksamkeit?

Da, wo wir ein Ziel erreichen wollen, Ergebnisse einfahren möchten oder wenn wir Erwartungen an uns oder an andere Menschen haben. Beziehen wir es im beruflichen Umfeld auf die Kommunikation mit anderen, gäbe es da diverse Gesprächssituationen wie bspw. Performance-, Mitarbeiter-, Kundengespräche, Präsentationen, in Reden, in Vorträgen und Meeting-Situationen aller Art.

Beziehen wir es auf unser Selbstmanagement, bestimmt unsere Selbstwirksamkeit, den Erfolg unseren täglichen Aufgabenbereiche und unsere grundsätzlichen beruflichen Ziele und Wünsche.

Glaubenssätze wirken unbewusst

Wenn wir unser Verhalten von unseren Kommunikationspartnern loslösen und nur auf uns und unsere Erwartungen an uns selbst schauen, wird eine niedrige Selbstwirksamkeit in Situationen sichtbar, in denen wir bestimmte Aufgaben erledigen, diese aber gar nicht oder nur schlecht erledigen können, weil wir uns diese nicht zutrauen. Uns fehlen also nicht unbedingt die Kompetenzen, sondern der Glaube an unsere Kompetenzen und an uns selbst. Das läuft in der Regel solange unbewusst ab und entzieht sich sogar unseren bewussten Geisteszustand, so lange wir diese Prozesse nicht bewusst durch erhöhten Leidensdruck oder Feedback aufdecken. Ohne weitere Optionen in Betracht zu ziehen, handelt unser inneres System konsequent nach diesen unbewussten und negativen Glaubenssätzen.

Suggeriert mir meine innere Stimme und positive Glaubenssätze allerdings, dass ich Dinge beeinflussen kann und ich an mich und meine Kompetenzen glaube, dann besitze ich eine hohe Selbstwirksamkeit – Obwohl ich nicht unbedingt besser sein muss als meine Kollegen. Wenn ich mich also selbst regulieren kann und meine Gedanken und Gefühle steuern kann, besitze ich eine gute Selbstwirksamkeit. Das Selbstkonzept, also das, was ich von mir halte, macht den entscheidenden Unterschied aus und wird als durch unsere unbewusste innere Einstellung hergestellt.

 

Selbstwirksamkeit steht in engem Zusammenspiel mit den folgenden Fähigkeiten:

Selbsterkenntnis beziehungsweise Selbstreflexion – Ich bin, ich denke und ich fühle

Selbstakzeptanz beziehungsweise Selbstliebe – Ich bin richtig so wie ich bin

Selbstvertrauen – Ich glaube an meine Fähigkeiten

Selbstsicherheit – Ich glaube an meine Fähigkeiten, egal was andere denken

Nehme dir Vorbilder

In Unternehmen treffen wir immer wieder auf die sogenannte Highperformer. Bei ihnen ist die Selbstwirksamkeit mit Sozialkompetenz verbunden und sie glauben an sich und ihre Wirksamkeit. Sie übernehmen Verantwortung, kommen ins Handeln und wirken wie Macher*innen. Diese Menschen haben in der Regel eine hohe Selbstwirksamkeit.

Überleg einmal, wen dir in deinem Unternehmen dazu einfällt und nehme dir diesen zum Vorbild.

An dieser Stelle ein kleiner Hinweis für diejenigen, welche die Begriffe Erfolg (Erfolgsgeil) oder auch Karriere (Karrieregeil) als Schimpfwörter betrachten. Wir alle wollen einen guten Job machen und für diesen Respekt und Anerkennung erhalten. Erfolg wie auch Karriere sind wichtige Bausteine, um im Leben zufrieden zu sein und die Beschäftigung mit unserem Selbst und unserem persönlichen Verhalten ist die Grundvoraussetzung, um grundsätzlich erfolgreich im Job zu sein, wie auch in Vorstellungsgesprächen und anderen schwierigen Gesprächssituationen.

Selbstwirksamkeit und Egoismus liegen nahe beieinander

Gib es Menschen mit zu viel Selbstwirksamkeit?

Wenn bspw. die persönlichen Erwartungen von den Bedürfnissen anderer abgekoppelt werden, dann schon. Diese Menschen glänzen meist mit sozialer Inkompetenz.

Sie kümmern sich hauptsächlich um ihre eigenen Belange, sind nicht sonderlich teamorientiert und werden selten gemocht.

Selbsttest

  1. Kennst du deine Stärken und deine Schwächen?
  2. Setzt du dir ambitionierte Ziele?
  3. Verlässt du gerne deine Komfortzone?
  4. Siehst du Hindernissen gelassen entgegen?
  5. Bist du der Überzeugung, dass du Schwierigkeiten aus eigener Kraft lösen kannst?
  6. Behältst du die Ruhe bei plötzlich auftretenden Problemen?
  7. Ist es dir egal, was Kolleg*innen über dich denken und sagen?
  8. Ist deine Erwartungshaltung an zeitnahe Ergebnisse eher hoch?

Wenn du mindestens 6 Fragen mit einem Ja beantworten kannst, verfügst du bereits über eine gute Selbstwirksamkeit.

Tipps

  • Kenne deine Stärken und deine Schwächen und nutze diese
  • Setze dir Etappenziele und überprüfe deine Erfolge
  • Umgebe dich mit Menschen, mit denen du im Team Ziele erreichen kannst
  • Nimm dir Vorbilder
  • Verlasse immer wieder bewusst deine Komfortzone
  • Bewältige kleine Mutproben, um deine Erfolge spürbar und sichtbar zu machen
  • Verbessere deine mentale Stärke bspw. durch mentale Techniken
  • Erhöhe deine Erwartungen an deine Ziele und Wünsche

Fazit

Ohne Selbstwahrnehmung keine Selbstwirksamkeit. Wenn du erfolgreich in deinem Job sein willst, musst du dich mit dir selbst beschäftigen. Du hast die Wahl, denn wenn du nicht dazu bereit bist, erhältst du das, was dir in die Wiege gelegt wurde und was dir zugefallen ist, was selbstverständlich auch okay ist.

Wenn du allerdings bereit bist, an deiner Persönlichkeit zu arbeiten, wirst du deine Ziele erreichen und deine Projekte erfolgreich platzieren können. Das macht übrigens einen großen Teil von uns Menschen zufrieden und glücklich.

Weiterführendes

In meinen Coachings dreht sich alles um die Selbstwahrnehmung, denn das ist der Auftakt zur Selbsterkenntnis und die Grundlage für eine ausgeprägte Selbstwirksamkeit.

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