Du fühlst was du siehst – Empathie durch Körpersprache
Mehr Betroffenheit geht nicht. Ihre Stupsnase kräuselt sich, ihre fein geschwungenen Augenbrauen ziehen sich zusammen, ihre hübschen Augen werden zu engen Schlitzen und ihr sinnlicher Mund öffnete sich leicht – mit einer Spur von Ekel. Er erzählte ihr gerade von seinem Auftritt als Redner, am vorigen Montag. Das Management hatte ihn ins Messer laufen lassen. Das Publikum war zu gut gelaunt um „Buhh“ zu rufen und dafür war er auch einfach zu charismatisch. „Trotzdem scheiße! Du gehst nach Hause und willst dir nur noch die Kugel geben“.
Alles war er ihr erzählt, verursacht in ihr ein tiefes Mitgefühl, was er bei ihr 1:1 im Gesicht ablesen kann. Empathie ist Mitgefühl – Diese Sache, die so ungerecht verteilt ist und von der sie so viel besitzt.
Früh übt sich
Empathie wird von uns bereits früh eingeübt. Frische Babys lächeln irgendwann zurück, was den Eltern in der Regel, Freudentränen in die Augen treibt. Eigentlich ist sie, die Empathie, in unseren Genen angelegt aber natürlich gibt es Egoshooter die diese nicht weiterbilden wollen oder echt arme Menschen, die es unterdrücken mussten.
Typisch männlich /weiblich
Durch unsere Erziehung und diverse Rollenbilder unserer Eltern, ist die Empathie natürlich bei Männern anders als bei Frauen ausgeprägt. Männer helfen ohne nachzudenken, wenn jemand (Frau und Kind) weint. Frauen verrennen sich auch mal im Altruismus und erleiden mindestens zwei Burnouts, weil sie sich das Leid der Welt zu sehr zu Herzen nehmen. Einen um wach zu werden und einen um zu lernen.
Emotionsvermischung
Der erste Schritt der empathischen Kommunikation läuft über die Körpersprache bzw. das Bild was wir uns von einem anderen machen: Sie sieht ihn an, während er von seinem Auftritt erzählt und hört ihm zu. Bei ihr entsteht Mitgefühl was wiederum bei ihr sichtbar wird und zurück zum eigentlichen Sender transportiert wird. Er sieht die Mimik und Körpersprache wiederum bei ihr, bemerkt das Mitgefühl und fühlt sich verstanden. Das nennen wir dann gegenseitiges Eingrooven, sprich akklimatisieren und eben, Emotionsvermischung.
Spät übt sich
Wer Menschenkenntnis aufbauen und verbessern will, sollte seine Empathie geschmeidig halten. Das nennen die Psychologen das Spiegeln. Ergiebige Anwendung zum Üben, finden wir bei Kleinkindern die sich freuen, bei Bahnfahrern die im Streik festsitzen oder Fußballfans die fluchen. Mitgefühl entsteht durch nachmachen.
Das neuste Buch von Werner Bartens, Mediziner und Journalist gibt weitere spannende Aufschlüsse zum Thema. Empathie – Die Macht des Mitgefühls. Weshalb einfühlsame Menschen gesund und glücklich sind: http://www.thalia.de/shop/buecher/suche/?sq=Empathie+werner+barten&sswg=BUCH×tamp=1431968855680