In unser digitalen Zeit scheint das Thema Körpersprache zweitrangig zu sein. Dabei sollte es dauerhaft en vogue sein. Weshalb sind also Menschen in der Führung und mit überdurchschnittlichen vielen Kommunikationskontakten, so selten bereit in ihre Körpersprache zu investieren?

Unsere Gefühle zu zeigen

Zum einen regiert unser Vernunft heute vorwiegend unser Leben, was auch gut ist, in dem Körpersprache und die in diesem Zusammenhang stehenden Gefühle allerdings zweitrangig sind. Wir benötigen jedoch unsere Gefühle, gemeinhin als Gegenspieler des Verstandes bekannt, um wichtige Informationen durch unsere Körpersprache, also als emotionale Signale in die Sichtbarkeit zu transportieren. Das gilt für positive Gefühle wie dem Zugehörigkeitsgefühl ebenso, wie für dem negativen Gefühl der Abneigung. Sichtbare Emotionen geben unseren Gesprächspartnern nicht nur die nötige Sicherheit, sondern schaffen auch Vertrauen, was die Währung in unserer Kommunikation darstellt.

Zum anderen sinkt unsere Empathie, die wir allerdings für das Entschlüsseln und Verstehen andere Menschen benötigen, die allerdings derweil schneller sinkt, als unsere Inzidenzen steigen. Hauptgründe dafür finden sich unter anderem in der mittlerweile stark digitalisierte Welt, durch die wir grundsätzlich viele Vorzüge genießen und durch das Tragen der Masken, vor allem bei kleinen Kids, die in naher Zukunft unser gemeinschaftliches Leben gestalten werden. Für mich stellt eine Welt ohne Empathie ein Horrorszenario dar, das ich mir nicht ernsthaft ausmalen will.

Und dann ist da noch die schwerwiegende Tatsache, dass Samy Molcho, die Ikone der Körpersprache, mittlerweile seinen Ruhestand genießt, was ich ihm natürlich von Herzen gönne.

Unser Unbewusstes entscheidet

Vergessen wird hierbei allerdings, dass unser Unbewusstes sehr wohl auf eigene wie auch fremde Bewegungen reagiert und sogar die meisten Entscheidungen trifft: Hüben wie drüben und gestern wir heute. Solange wir noch nicht erleuchtet sind oder unser unterbewusstes Verhalten unter 90 {a923d8e8c91e592736fbadc0aac2ff3ec0b131f0bf7f0da6d94cbd9aa9a248be} liegt, lohnt es sich, die eigene Körpersprache in wichtigen Gesprächen bewusst anzuwenden, zu überprüfen und gegebenenfalls der Situation anzupassen.

Weshalb können bestimmte Menschen eigentlich ihre Ziele und Wünsche in Gesprächen positionieren und andere wiederum nicht?

Obgleich beide die selbe Ausbildung vorweisen können, die selbe Position begleichen, die selben Aufgaben mit dem selben Engagement erledigen und in der gleichen Firma arbeiten. Wenn demnach auf der Verstandesebene keine Unterschiede existieren, liegt die Ursache dafür meistens am Beziehungsfaktor, der wiederum mit unseren Emotionen, wie auch unserer Empathie stark verknüpft ist und der zu einem hohen Anteil durch die Körpersprache beeinflusst wird.

Lass uns das mal konkret anschauen:

Szenario I

Dein Vorgesetzter will gerne gewinnen (egal was), er will über andere bestimmen und setzt seine körperliche, wie auch hierarchische Dominanz als Machtmittel ein. Er will seine persönlichen Ziele, beispielsweise ein dauerhaft gefülltes Budget im Sinne seiner AG verwalten, um seine Aktionäre zufrieden zu stellen. Dieser Vorgesetzte akzeptiert nur und ausschließlich Menschen auf Augenhöhe. In diesem Fall sollte unsere Körpersprache eine höchstmögliche Präsenz aufweisen.

Szenario II

Deine Vorgesetzte praktiziert einen kooperativen Führungsstil und setzt sich grundsätzlich für ihre Mitarbeiter ein. Nur sind ihr Grenzen gesetzt, da sie ihr Budget bspw. für eine neue Stelle benötigt. Sie lebt und arbeitet innerhalb eines Wertekanon, der unter anderem Höflichkeit, Respekt und Hilfsbereitschaft beinhaltet. In diesem Fall, sollte unsere Körpersprache eine möglichst zugewandte, respektvolle und höfliche Haltung einnehmen.

Weshalb ? Weil Empathie, also die Fähigkeit sich in andere hineinzuversetzen, die besten Ergebnisse in unserer Kommunikation erzielt. Gleiches mit Gleichem gesellt sich eben immer noch gerne. Selbst im Privatleben, wird dieses Konzept heute bevorzugt angewendet, was bei den meisten unsere Eltern noch anders war. Damals galt eher das Prinzip der Gegensätze, die sich anziehen.

Wenn also in einem wichtigen Gespräch der Zustand des Gleichklangs zufällig vorherrscht und zwei Menschen ähnlich ticken oder dieser Zustand bewusst herbeigeführt wurde, erreichen wir am Ende gute Ergebnisse und ein WIN-WIN, ist für uns trotz einem Hierarchie-Gefälle möglich.

Wenn du demnächst folglich ein wichtiges Gespräch mit Vorgesetzten hast, achte bewusster auf deine Körpersprache und was du mit dieser ausdrücken willst. Nutze deine Empathie und deine Emotionen

„Wenn du weißt was du machst, kannst du tun was du willst“.

Wenn du nicht weißt, auf was du genau achten sollst, dann habe ich etwas für dich: Mein neuer Onlinekurs „Nie wieder wirkungslos“ aus der Reihe Körpersprache im Business geht am 14. Februar an den Start.

Es lebe die Körpersprache!