Als europäisch geprägter Mensch steht für mich der Austausch und vor allem der gegenseitige Respekt im Zentrum der Kommunikation.
Was ist also falsch daran, in festgefahrenen Gesprächen auf Entgegenkommen zu setzen und an die Vernunft zu appellieren, wenn unser Gegenüber auf Abschreckung setzt?
Erst einmal nichts. Die Frage ist nur, reagiert der andere überhaupt auf dieses entgegenkommende Verhalten?
Unsere Dialogbereitschaft wird von unserer Vernunft gesteuert und wenn jemand diese Vernunft nicht teilt beziehungsweise ein anderes Verständnis von Vernunft hat, kommen wir nicht auf einen Nenner. Für denjenigen, der die Macht des Stärkeren nutzt, ist möglicherweise das Vernünftigste was er tun kann, sich gegenüber seinem Gesprächspartner dominant durchzusetzen, um seine Ziele zu erreichen. Die Vernunft ist in dieser skizzierten Situation also eine Sache der Interpretation.
Dass Menschen unterschiedlich sind, ist uns allen bekannt, nur wie sprechen wir Menschen richtig an, die so anders sind als wir selbst. Wie gehen wir mit Menschen um, die einen anderen Wertekanon haben und völlig andere Vorstellung der Kommunikation haben, als wir?
Babbels verbinden
Das System der Synchronisation, also das System „Gleiches mit Gleichem, gesellt sich gerne“, hatte bisher und wird uns auch zukünftig immer die höchsten Erfolgsaussichten auf eine Einigung versprechen, denn es funktioniert über die Empathie, welche bereits länger unser System lenkt, als es Bücher zum Lesen gibt.
Um das zu verstehen brauchen wir nur in die unterschiedlichen gesellschaftlichen Babbels zu schauen. Jede Babbel hat seine eigenen Regeln und seine eigene Sprache und obwohl die Menschen auch dort unterschiedlicher Meinung sind, vereint sie letztendlich doch eine große und wichtige Gemeinsamkeit und dabei ist es gleichgültig ob es der Besitz von Immobilien oder eines Hundes ist.
Wenn wir mit Menschen verhandeln, die auf Drohung und Abschreckung setzen dann bringt es nichts, wenn wir auf freundliches Entgegenkommen, oder noch fataler, auf Unterwerfung setzen, nur weil wir die Konsequenzen fürchten.
In diesen Situationen gilt es, dem anderen unsere Stärke zu zeigen, gegenzuhalten und sich dominant zu positionieren. Das wir trotz alldem unsere Dialogbereitschaft zeigen sollten, möchte ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen, denn nur diese Bereitschaft kann kontroverse Diskussionen und sogar Kriege letztendlich beenden. Und on top: Am besten mit einer großen Lobby von Verbündeten hinter sich vereint, denn Lobbyismus stellt ein weiteres Mittel der Kommunikation dar, um andere zu beeindrucken und zu überzeugen. Er ist verbunden mit der Fähigkeit zur Macht, was für die jüngeren Generationen ein verabscheuungswürdiges Etwas darstellt, was es am besten zu ignorieren gilt.
Wir müssen die Sprache des anderen sprechen, dann versteht dieser Mensch auch, was wir sagen wollen. Und nicht nur das, er empfindet sogar Respekt für diese Stärke, denn in dem Moment, in dem wir diese ausspielen, sieht dieser Mensch dank unserer Spiegelneuronen in uns sein Spiegelbild, was ihm gefällt.
Diejenigen Menschen, die auf Abschreckung setzen, haben in der Regel ein großes Ego mit narzisstischen Zügen, welches wir durch diese Synchronisation befriedigen können.
Und was hat das mit Körpersprache zu tun?
Wie immer, wenn Menschen sich gegenseitig nicht mehr zuhören, übernimmt die Körpersprache den Löwenanteil der Kommunikation und bewirkt auf der unbewussten Ebene mehr, als uns lieb ist. Besteht unsere mentale Einstellung aus deeskalierenden Gedanken und wir werden beherrscht vom Gefühl der Unterwerfung, wird das an der Körpersprache für andere sichtbar.
Bin ich allerdings bereit, für meine Sache einzustehen und mich zu Wehr zu setzen, wird dies genauso übermittelt.
Leider wird das Spiel des Stärkeren immer noch in unserer Welt gespielt und solange das so ist, müssen wir die Spielregeln kennen und einhalten.
Wenn ich Schach spiele, kannst du nicht anfangen, mit mir Mau-Mau zu spielen.
Das alles heißt natürlich keinesfalls, dass wir jemandem unseren Hass entgegenbringen, nur weil er uns mit Hass begegnet, um ein Ergebnis zu erzielen.
Ob wir die Dominanz, das Gegenhalten oder die Abschreckung auswählen, es gilt als eine aktive Verteidigung, aber Hass ist mehr als das. Hass lässt oftmals Taten folgen und dagegen hilft nur die Liebe.
Liebe auf Liebe funktioniert auf jeden Fall sehr gut.
Vielleicht sollten wir Menschen uns wieder öfter umarmen. Ich wäre sehr dafür.
Meine Empfehlung für dich
Triffst du zukünftig in einem wichtigen Gespräch auf ein Alphatier, das dich ängstigt oder einschüchtert, versuche an den Pfau und sein Rad zu denken und tue es ihm gleich. Das Zauberkörpersprachewort heißt Präsenz und das Zauberwort heißt Nein.
Oder umarme ihn doch einfach, dann kann er dich nicht hassen.
Hier gibts ein paar wertvolle gratis Tipps aus meinen vorherigen Blogs zum Thema Positionierung durch Körpersprache.
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